10/12/2025 0 Kommentare
Neue Konzertreihe: "Zeitpunkte"
Neue Konzertreihe: "Zeitpunkte"
# Neuigkeiten

Neue Konzertreihe: "Zeitpunkte"
Neue Konzertreihe "Zeitpunkte"
Zeitpunkte 1. Erinnerungskonzert zu 10 Jahren "Wir schaffen das!"
Ende August 2015 iniziierte die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Worten "Wir schaffen das" eine Willkommenskultur, in deren Zuge zahlreiche Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem Nahen Osten nach Hamburg und Bahrenfeld kamen.
Sowohl die deutsche Gesellschaft, als auch die Geflüchteten standen vor enormen Herausforderungen. Die Lebensläufe tausender Menschen mussten auf neue Gleise gestellt werden. Es entstanden zahlreiche Orte, an denen Geflüchtete Hilfe erhalten konnten: Unterkünfte, Kleiderkammern, Essensausgaben, Sprachkurse, Gesprächsangebote usw., die ganz überwiegend von Ehrenamtlichen gestemmt wurden und heute noch bestehen. Zehn Jahre danach haben wir, am 14. September 2025, in der Lutherkirche Bahrenfeld daran erinnert und gefragt: Haben wir „es geschafft“? Sind die Menschen in unserer Gesellschaft angekommen? Damalige Akteure der Flüchtlingshilfe, u.a. aus dem Regerhof und dem WillkommensKulturhaus Ottensen, und ehemals Geflüchtete haben im Gespräch ihre Erinnerungen geteilt. Es moderierten Rahel Rabea Holtz-Maihold und Bärbel Dauber. Fotojournalist Christian Fürst (www.licht-und-schatten.eu) zeigte im Altarraum Bilder zum Thema. Dazu erklang Musik aus dem Iran, u.a. vom deutsch-iranischen Komponisten Majid Montazer, gespielt von Mehrdad Larkimohammadi (Ney-anban, Darbuka), Harald Maihold (Klarinette) und Sabine Mennerich (Orgel). Mit der Veranstaltung begann die neue Konzertreihe "Zeitpunkte", mit der in unregelmäßigen Abständen an bedeutende Ereignisse oder Jubiläen erinnert werden wird.
Die ehemals Geflüchteten, die heute in der Pflege, beim Friseur und in einer Tischlerei arbeiten, erzählten von den Schwierigkeiten, die ein Neuanfang in einer anderen Kultur bedeutet, und wie sie mithilfe der ehrenamtlichen Helfer die sprachlichen und bürokratischen Hürden für eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis überwunden haben, wie sie Deutschkenntnisse erworben und einen Arbeitsplatz bekommen haben und welche Ziele sie sich weiter vorgenommen haben. Ohne die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe wäre vieles davon nicht möglich gewesen. Die Helfer betrachten ihre Arbeit aber nicht als Einbahnstraße, sondern wiesen darauf hin, welche Bereicherung es für sie bedeutete, Menschen aus fremden Kulturen zu begegnen und von ihnen zu lernen. Ein Helfer aus Bahrenfeld brachte es auf den Punkt: "Wir haben viel geschafft".
Die abwechslungsreichen, teils sehr bewegenden Beiträge haben nicht nur viele Facetten berührt, die zum weiteren Nachdenken anregen, sondern die positive Stimmung hat auch insgesamt Mut gemacht. Sehr schön war auch, dass so viele Menschen aus der iranischen Community gekommen waren und es viele neue Begegnungen gab. Solche Abende braucht unsere Gesellschaft ebenso wie die Kirche. Ein sehr guter Start für die neue Konzertreihe. Vielen Dank an alle Mitwirkende und Zuhörer!
Zeitpunkte 2. Deutsch-Japanische Friedensandacht
Am 6. und 9. August 1945 warfen die US-Streitkräfte die Atombomben über Hiroshima und Nagasaki ab. Die beiden Bomben, von den Streitkräften als „Little Boy“ und „Fat Man“ bezeichnet, brachten 100.000 Menschen den sofortigen Tod, weitere 130.000 starben bis Ende 1945 an den Folgen der Explosion. Zu einer Zeit, in der die atomare Bedrohung und die Gefahr eines erneuten Weltkrieges wieder größer geworden sind, haben wir im Rahmen der Reihe "Zeitpunkte" in der Lutherkirche am 15. November 2025 mit einer Deutsch-Japanischen Friedensandacht an dieses Ereignis erinnert, die sich großen Zuspruchs erfreute.
Pastor Dr. Nils Petersen führte mit Gebeten und Segen durch die Andacht. Eine japanische Schülergruppe aus Halstenbek hat sehr berührend die Geschichte von Sadako Sasaki vorgetragen, die zehn Jahre nach dem Atombombenabwurf über Hiroshima im Alter von 12 Jahren an Leukäme gestorben ist. Das Ensemble Nobara, bestehend aus Mana Abe (Mezzosopran), Harald Maihold (Klarinette) und Chieri Shiotani (Klavier), sang und spielte Lieder aus Japan, u.a. das Oleanderlied aus Hiroshima. Der Sakura-Chor des DJFE unter der Leitung von Masanori Hosaka war auch dabei. Nach Ende der Veranstaltung gab es Gelegenheit zum Austausch am Japan-Infostand des Deutsch-Japanischen Forums Elbe e.V.
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bezirksamts Altona aufgrund eines Beschlusses der Bezirksversammlung gefördert.
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Weitere Termine:
20.12.2025, 18 Uhr: Zeitpunkte 3 - Advent mit Rilke. Rainer Maria Rilke zum 150. Geburtstag, mit Texten von Rilke und Maren Schönfeld. Musik: Klarinettenensemble klarinexus.
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